David Bomberg war ein jüdischer Junge der Arbeiterklasse, der es schaffte,
die Kunsthochschule zu besuchen und der den Idealen der Moderne vertraute. Er war tief beeindruckt von
dem Traum einer Zukunft, in der die Maschinen uns von der Notwendigkeit zu arbeiten, befreien würden.
Da er im ersten Weltkrieg in den Schützengräben kämpfen musste, wurde er Zeuge eines unerträglichen
Gemetzels. Um seine Entlassung herbeizuführen, schoss er sich in seinen eigenen Fuß. Dabei riskierte er,
wegen Feigheit erschossen zu werden. Nach seinen Erfahrungen in den Schützengräben erlitt er schwere
Depressionen. Seine Sichtweise auf das Leben, sein Standpunkt zur Welt, war durch die Realität des Krieges
in Frage gestellt worden. Er spürte ein tiefes Bedürfnis nicht abstrakt sein zu wollen, sondern, herauszufinden,
wie er sein Leben aus wirklichen Erfahrungen und nicht aus Theorien heraus, gestalten könnte. Deshalb lehnte
er nun alle Ideologien der Moderne ab, weil er selber aus erster Hand die Folgen einer modernen Technik
erlebt hatte, die ohne menschliche Werte ungezügelt und zerstörerisch war.
Er sagte:
"Wir
haben es nicht nötig uns auf der materiellen Bedeutung menschlicher Errungenschaften auszuruhen ... aber
mit der immer weiteren Entwicklung der wissenschaftlichen Mechanisierung und ihrer Überflutung des
Menschen, entsteht die dringende Notwendigkeit, die geistige Bedeutung und Individualität des Menschen zu
stärken."
Durch das, was er sagte und durch eine neue Malweise, verlor er seine Glaubwürdigkeit
in der Mode der damaligen Kunstgesellschaft und lebte in großer Armut. Obwohl einen sehr einsamen Weg
beschritt, ließ er sich nie beeinträchtigen, da er glaubte, dass Kunst ohne Integrität nicht von Bedeutung sei.
Gegen Ende seines Lebens lehrte er in der Borough Polytechnic in London und wurde durch seine Schüler als
einer der größten Lehrer seines Zeitalters bekannt. Er erhielt echte, wahre Anerkennung erst nach seinem
Tod.